Andreas Visser przetłumaczył na niemiecki mój tekst z Onet – dziękuję! Jest i „Amica ma krew na rękach”, i #SolidarnezKatarzyną„, i feminatywy, i #MuremzaKasią, i Jesieniara bez browara Lewogram, i „Mobbing to nie bagatela” Teatr Bagatela, i Solidarnie z represjonowanymi po Czarnym Protescie, i „In vitro jest ok” Małgorzata Rozenek-Majdan i w ogóle więcej!
Andreas przetłumaczył też na niemiecki mój spektakl „Amazon Burns”, który będzie grany w Berlinie (po niemiecku) i Wrocławiu (po polsku) w Polnisches Theater Berlin <3
Niech się niesie, jak walczymy w Polsce:
Eine Woche im Leben einer polnischen Feministin ist eine subjektive Zusammenfassung der letzten sieben Tage in Polen. Ein Text von Maja Staśko, Sozialaktivistin zum weltweiten Feministinnentag am 7. November.
„Amica hat Blut an den Händen“
Vor einer Woche fand eine gerichtliche Anhörung statt, bei der Piotr Ikonowicz sich für die Diffamierung von Amica mit den Worten „Amica hat Blut an den Händen“ zu verantworten hatte. Die Worte fielen während einer Demonstration nach dem Tod von Ilona Pujanek, Mitarbeitern von Amica. Nach Angaben ihrer Arbeitskolleginnen und ihrer Tochter wurde sie bei der Arbeit gemobbt, gedemütigt und belästigt. Ihre Kolleginnen und ihre Tochter wurden ebenfalls von Amica verklagt, weil sie darüber gesprochen hatten. Ebenso die Journalistin, die zu diesem Thema geschrieben hatte. Seit Mittwoch kämpfen wir darum, die Menschen darüber zu informieren.
Solidarisch mit Katarzyna
Am Donnerstag erhielt Katarzyna, die eine Vergewaltigung anzeigte und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, ein Schreiben, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass der Oberste Gerichtshof den Antrag des Bürgerrechtsbeauftragten, den Kassationsantrag über die Einstellung des Vergewaltigungsverfahrens, geprüft habe. Im Januar 2020 wird eine Kassationsanhörung stattfinden. Das Gericht wird entscheiden, ob es den Vergewaltigungsfall wieder aufnimmt. Am Montag erzählte Katarzyna vor der Kamera ihre Geschichte Cissi Walin, einer schwedischen Feministin.
Wen nerven Parlamentarierinnen?
Zur gleichen Zeit erzählten rechte Kommentartoren, wie nervös sie die Bezeichnung „Parlamentarierin“ macht, und wir mussten erneut beweisen, dass wir existieren – auch in der Sprache.
Richter in Roben, nicht in Soutanen
In dieser Woche haben wir erfahren, dass der Fall Kasia, die im Alter von 13 Jahren von einem Priester vergewaltigt, gefangen gehalten und ausgehungert wurde, vom Landesjustizrat (KRS) bearbeitet wird, der sich zusammensetzt aus: einem Professor der Katholischen Universität Lublin, einem ehemaligen Berater, der die Kirche gegen pädophile Opfer vertritt, und einem Richter, der kürzlich in einem Ersitzungsfall zugunsten der kirchlichen Gemeinde entschieden hat. Es wurde eine Petition auf Änderung dieser Zusammensetzung erstellt. Wir haben die Leute ermutigt, sie zu unterschreiben – und werden die Petition beim Obersten Gerichtshof einreichen.
Herbst ohne Bier
Letzten Freitag kündigte Lewogram auf Instagram einen November ohne Alkohol oder mit Alkoholbeschränkung an. Alkohol ist zu einem untrennbaren Teil der gesellschaftlichen Zusammenkünfte geworden, in Polen gibt es eine äußerst allgemeine Kultur des Alkoholkonsums. Menschen, die Alkohol abgelehnt hatten, teilten die Reaktionen anderer mit: „Bist du schwanger? (als ob du ein anderes Wesen in dir tragen müsstest, um das man sich kümmern müsse – um sich selbst, zählt nicht), „du willst nicht mit mir trinken?“, „Bist du Alkoholiker?“, „komm schon, entspann dich“, „einen wirst du nicht mal bemerken“. Alkoholkonsum ist in Polen so beliebt, dass die Ablehnung etwas Seltsames und Unzulässiges ist – oft mehr als Gewalt nach Alkoholkonsum, die mit Erklärungen abgetan wird, wie: „Vergib ihm, er war betrunken.“ Oder „es war nur alkoholisierter Streit“.
Ja, das ist Liebe
Am Sonntag erschien auf Ofemininin.pl mein Text über die Zustimmung zum Sex. Amnesty International Polska sammelt immer noch Unterschriften unter der Petition, die Definition von Vergewaltigung zu ändern – so dass Vergewaltigung nicht nur ein Geschlechtsverkehr mit Nötigung ist, sondern jeder Verkehr, der nicht ausdrücklich erlaubt war. In den Kommentaren unten dem Text lese ich, dass eine Weigerung, Sex zu haben, bedeutet, den Partner zu foltern, und ein Flittchen, das sich einem zufälligen Kerl hingibt, ist leicht und nicht respektabel.
Solidarisch mit den Unterdrückten nach dem Schwarzen Protest
Am Montag fand eine weitere Anhörung über die Beteiligung an einem Landfriedensbruch und die angebliche Verletzung der körperlichen Integrität von Polizisten durch Personen statt, die während des Schwarzen Protestes in Poznań protestierten. Nach dem offiziellen Abschluss der Versammlung am 3. Oktober zog die Menge spontan zur Zentrale der PiS in Poznań. Als jemand ein paar Rauchkerzen aus der Menge warf, begann die Polizei, die versammelten Leute anzugreifen und schlug zufällige Leute mit Keulen und Helmen. Sie sprühte außerdem Pfefferspray und hielt dann drei Personen fest. Sie wurden angeklagt. Als andere Personen in ihrem Fall aussagten, wurden sie ebenfalls angeklagt. Die meisten Anschuldigungen betreffen die Beteiligung am Landfriedensbruch – nur wenige hundert Menschen standen vor dem Hauptquartier der PiS und alle nahmen an einem spontanen Marsch teil. Die Gerichtsverhandlung dauert bereits zwei Jahre. Der Fall der Überschreitung der polizeilichen Befugnisse wurde eingestellt.
Mobbing ist keine Bagatelle
Am Mittwoch, den 6. November, berichteten die Medien, dass 9 Frauen (mittlerweile 12) dem Bürgermeister von Krakau, Jacek Majchrowski, von der Gewalt erzählt hatten, die sie von Henryk Jacek Schoen, dem Direktor des Bagatela Theaters, erfahren hatten. Der Präsident gab ihre persönlichen Daten an den Direktor weiter. Privat, zu einem guten Freund. Die Regisseure des im Bagatela-Theater gerade vorbereiteten Stückes, gaben gestern eine Erklärung zu diesem Thema ab, in der sie sich mit den Frauen solidarisieren und ihre Enttäuschung über Majchrowskis Handlungen zum Ausdruck bringen. Daraufhin sagte Schoen die Proben ab und der Kostümbildner wurde gebeten, die Anzahlung für die Kostüme zurückzuerstatten. Der Direktor ist weiterhin im Amt, nur er selbst kann sich suspendieren. Was er natürlich nicht getan hat.
In Vitro ist Okay
Ebenfalls am Mittwoch protestierten in Łódź Feministinnen gegen die Anwesenheit von Bogdan Chazan als Autorität, die über Abtreibung spricht. Heute kam Chazan nach Gniezno, um über In Vitro zu sprechen. Wir waren da, mit Lächeln und guter Laune, sprachen mit den Leuten, und lasen aus Anna Krawczaks Buch „In Vitro – Ohne Angst, ohne Ideologie“.
Während dieser Woche sprach ich jeden Tag mit Schülern über ihre Erfahrungen mit dem Unterrichtsfach „Erziehung zum Leben in der Familie“. Ich unterstützte auch etwa ein Dutzend Menschen, die Gewalt erlebt hatten: Ich sprach, beriet, traf mich mit ihnen. Dies ohne Hashtag, ohne Namen und ohne soziale Aktion. Es ist die tägliche, unsichtbare Arbeit. Am Mittwoch habe ich außerdem ein Patronite gegründet, um weiterarbeiten zu können. In den Kommentaren dazu las ich, dass ich bettele, Ansprüche stelle und Geld den Menschen aus den Taschen ziehe. Dass Feministinnen nichts tun, nur Geld wollen.
Somit wünsche ich also allen einen wunderbaren Feministinnentag! Und ich wünsche uns allen einen Moment der Erholung.